Ein kleines Stück Freundlichkeit

Kiltteyttä, Foto: Fazergroup/Image Bank
Kiltteyttä, Foto: Fazergroup/Image Bank

Kiltteyttä, Foto: Fazergroup/Image Bank

Welche Finnin oder welcher Finne kennt sie nicht: Die Blaue von Fazer – Fazerin Sininen.  Viele Jahre lang war sie die bekannteste Produktmarke in Finnland. Die blaue Verpackung und das goldene Autogramm von Karl Fazer mit Kultsymbolcharakter gibt es bereits seit 1922.

Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums wurde der Schriftzug in „Kiltteyttä“ geändert, d.h. Freundlichkeit. Den Grund dafür findet man in der Entstehungsgeschichte des Produkts.  Wie so oft, beruhen Erfolgsstorys auf einem Zufall. Der Sohn des Firmengründers Karl Fazer, Sven Fazer, vermittelte seinem englischen Freund einen guten Augenarzt, der sein Augenleiden heilte. Als Dank für diesen hilfreichen Freundschaftsdienst schenkte sein Freund Sven Fazer das ursprünglich aus der Schweiz stammende Rezept für die Schokolade. So soll der aktuelle Schriftzug daran erinnern, wie Freundlichkeit die Welt verbessern kann. Im Inneren der Verpackung findet man Ideen für kleine gute Taten.

Teil der finnischen Identität

Das Unternehmen Fazer hat zudem eine Meinungsumfrage in Auftrag gegeben, in der die Bedeutung von guten Taten für die finnische Bevölkerung ermittelt wurde. 88 Prozent der Bevölkerung sind der Meinung, dass die Welt mehr Freundlichkeit benötigt. Unter den jüngeren, 18- bis 24-Jährigen, sind es sogar 92 Prozent.

76 Prozent gaben an, in der vorangegangenen Woche freundlich behandelt worden zu sein, unter den jüngeren Befragten lag der Anteil sogar bei 91 Prozent. Den niedrigsten Anteil findet man unter den 45- bis 54-Jährigen.

Die Mehrheit der Bevölkerung, 64 Prozent, ist gar der Meinung, dass Freundlichkeit Teil der finnischen Identität ist.

Erfolg durch Professionalität

Das bis heute familiengeführte Unternehmen Fazer wurde 1891 gegründet, als Karl Fazer seine französisch-russische Konditorei in der Kluuvikatu 3 in Helsinki eröffnete. Sein Vater, der Kürschner Eduard Fazer mit schweizer Wurzeln, landete im Laufe seiner Wanderjahre in Hamburg. Dort wurde er 1843 von dem Schneider Ernst Flohr für sein Unternehmen in Helsinki als Kürschner eingestellt.

 

Karl Fazer, 1893, Foto: Fazergroup/Image Bank

Karl Fazer, 1893, Foto: Fazergroup/Image Bank

 

 

Karl wurde 1866 als jüngster Sohn von insgesamt acht Kindern in Helsinki geboren. Karl wollte entgegen des Willens seines Vaters eine Konditorlehre beginnen. Zu der Zeit war es in Finnland noch nicht möglich, so dass er nach St. Petersburg gehen musste.
Später sammelte er außerdem Erfahrungen in Konditoreien in Berlin und Paris. Im Alter von 25 Jahren gründete er schließlich seine eigene Konditorei im Haus seines Vaters in der Kluuvikatu 3.

 

 

 

 

 

Gemeinsam mit seiner Ehefrau Berta führte er das Unternehmen. Obwohl er bereits mehrere sehr erfolgreiche Cafes in Helsinki eröffnet hatte, lag seine Kernkompetenz dennoch in der Herstellung von Süßwaren, da er sein Handwerk in den besten europäischen Konditoreien gelernt hatte. Die industrielle Herstellung von Süßwaren startete Karl Fazer in 1897.  Von Anfang an setzte er auf hohe Qualität und ein ansprechendes Aussehen. Karl Fazer war die Bedeutung von Design und Marketing sehr bewusst. Bereits Ende der 1890er Jahre konnte man in den Straßenbahnen von Helsinki Werbung von Fazer sehen. Auch die Namen der neuen Produkte wurden im „Familienrat“ gemeinsam mit den vier Kindern ausgedacht und entschieden.

 

Fazer Café 1930, Kluuvikatu 3, Foto: Fazergroup/Image Bank

Fazer Café 1930, Kluuvikatu 3, Foto: Fazergroup/Image Bank

 

Heute exportiert Fazer seine Produkte in etwa 40 Länder weltweit. In 2021 erzielte der Konzern einen Umsatz von 1,1 Mrd. Euro und beschäftigt etwa 8 000 Mitarbeiter.

 

Quelle: www.fazergroup.com   (https://www.fazergroup.com/)

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